Abitur - und was jetzt? Ein Jahr als Au Pair im Ausland kann da eine willkommene Auszeit, eine Abwechslung, ein intensiver Sprachkurs und eine Möglichkeit sein, sich zu orientieren. Also, warum nicht eine längere Zeit im Ausland verbringen und die Sprache nebenbei ganz unkompliziert erlernen oder vertiefen. Außerdem fordern viele Unternehmen heutzutage Auslandserfahrung.
Was heisst eigentlich "Au Pair"? Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet "auf Gegenseitigkeit". So soll der
Au pair-Aufenthalt für die Gastfamilie und für das Au Pair-Mädchen bzw. für den Au Pair-Jungen auf gegenseitigem Geben und Nehmen beruhen, von dem alle Beteiligten profitieren.
Konkret wird ein junger Mensch von einer Familie für ein halbes oder ganzes Jahr aufgenommen und hat die Möglichkeit, die Kultur und Sprache des Landes besonders intensiv kennenzulernen. Im Gegenzug bekommt die Familie Unterstützung bei der Kinderbetreuung und im Haushalt. Diese Mithilfe ist im europäischen Au Pair-Abkommen geregelt und beträgt bis zu 30 Wochenstunden. Dafür bekommt man ein Taschengeld. Die Höhe des Taschengeldes ist je nach Gastland unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es mindestens einen freien Tag pro Woche.
Man sollte bei der Wahl des Ziellandes beachten, dass sich die Qualifikationen und Arbeitszeiten von Land zu Land unterscheiden. So müssen zum Beispiel in den USA und in Kanada Au Pair-Bewerber besondere Qualifikationen nachweisen. Die Zeiten der Mithilfe in der Gastfamilie können auch höher sein, allerdings wird dann auch ein höheres Taschengeld gezahlt.
Sprachenmarkt.de hat Maike, 22 Jahre, die nach dem Abitur ein Jahr als Au Pair in den USA war, interviewt:
Sprachenmarkt.de: Wie entwickelte sich die Idee zu einem Au Pair Aufenthalt und welche Vorstellungen hattest du?
Maike: Ich hatte nach dem Abitur keine Ahnung was ich studieren wollte, oder ob ich eine Ausbildung beginnen sollte. Mich zog es einfach raus aus meiner gewohnten Umgebung ins Ausland.
Einfach auf eigene Faust mit dem Rucksack zu reisen, dazu fehlte mir der Mut und das nötige Kleingeld, also lag ein Au Pair Aufenthalt recht nahe. Konkrete Vorstellungen hatte ich eigentlich nicht. Ich wollte in die USA, auch schon der Sprache wegen, und dachte ich bin dort eine Art Kinder- und Hausmädchen.
Sprachenmarkt.de: Wie hast du dich informiert?
Maike: Über das Arbeitsamt bekam ich Adressen und im Internet wurde ich dann schnell fündig. Da gibt es eine ganze Reihe von Au Pair Anbietern. Letztendlich habe ich meine Gastfamilie dann per Zufall über private Kontakte gefunden und nach Kalifornien wollte ich auch schon immer.
Sprachenmarkt.de: Wie verlief dein Jahr in den USA?
Maike: Es war einfach super! Meine Au Pair Familie hat nur eine kleine Tochter, um die ich mich kümmern musste, wobei ich aber fast jeden Abend und manchmal auch nachmitags frei hatte. Die Familie war sehr nett, so dass ich mich schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr als Gast oder Au Pair fühlte, sondern als Familienmitglied. Schnell habe ich auch neue Freunde gefunden, mit denen ich ins Stadtzentrum zum bummeln oder ins Kino ging. Der Abschied fiel mir entsprechend schwer.
Sprachenmarkt.de: Warum würdest du einen Au Pair Aufenthalt weiter empfehlen?
Maike: Ich bin viel selbstbewusster geworden und habe es genossen eine andere Kultur kennenzulernen und eine Sprache intensiv zu erlernen. Dies ist ein Gewinn, den man später immer gebrauchen kann, egal was man beruflich oder auch privat unternimmt. Insgesamt bin ich offener gegenüber Menschen geworden und habe gelernt Verantwortung zu übernehmen, für mich und für andere. Ich bin erfahrener und reifer geworden im Vergleich zu meinen Schulfreundinnen, die nicht im Ausland waren.
Wenn Du als Au Pair in die USA gehen möchtest, solltest Du folgende Voraussetzungen erfüllen: zwischen 18 und 26 Jahre alt sein; bereit sein, für 12 Monate als Au Pair in den USA zu leben; Erfahrungen in der Kinderbetreuung während der letzten drei Jahre nachweisen können, z.B. Babysitting bei Freunden oder Bekannten, und Freude im Umgang mit kleinen Kindern haben; bei Betreuung von Kindern im Alter von unter 2 Jahren musst du mindestens 19 Jahre alt sein und Erfahrung im Umgang mit Kindern dieser Altersgruppe nachweisen können; gute Englischkenntnisse; eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung absolviert haben (Abitur, Real- oder Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung); keine Eintragung in deinem polizeilichen Führungszeugnis haben; möglichst einen Führerschein und schon Fahrpraxis nachweisen; verantwortungsbewusst, zuverlässig und natürlich kontaktfreudig, aufgeschlossen und flexibel sein.
Allgemein gilt: Bewerber sollten zwischen 18 und 30 Jahre sein, Erfahrung in der Kinderbetreuung mitbringen und Grundkenntnisse in der Sprache des Gastlandes bestitzen.
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